Klänge im Kita-Alltag

von den Gastautorinnen Ines Wellering und Nicole Schmidt

999_8049.2Wir sind Erzieherinnen in einem Familienzentrum in Rheine/Westfalen. Durch eine Inhouseschulung lernten wir Heike Haverbeck, Seminarleiterin im PHI, kennen.

Alle Erzieherinnen der Einrichtung nahmen an diesem ersten Workshop „Klangschalen – Mit allen Sinnen spielen und lernen“ teil und waren verzaubert von der Wirkung der Klänge. Im Anschluss an den Workshop entschieden wir uns als Team, das Klangmassage I – Seminar zu absolvieren. Somit war der Grundstein gelegt, die Klangschalen in den Kita-Alltag zu integrieren.

Uns beide begeisterte die Arbeit mit den Klängen so sehr, dass wir uns direkt entschieden, weitere Seminare vom PHI zu besuchen. Innerhalb eines Jahres konnten wir stolz auf drei verschiedene zertifizierte Abschlüsse blicken:

  1. Peter Hess® – KliK®-Expertin
  2. Peter Hess® – Entspannungstrainerin für Klang- und Fantasiereisen by Emily Hess
  3. Peter Hess® – Klangmassagepraktikerin

Unser Arbeitgeber, die kath. Kirchengemeinde St. Antonius in Rheine, unterstützte uns sehr. Auch hatten wir das große Glück, Klangmaterial kaufen zu dürfen. Damit konnten die Klangschalen schnell in den Kita-Alltag einziehen.

Die Kinder haben im Freispiel jederzeit die Möglichkeit, sich mit den Klangschalen zurückzuziehen. Allein, zu zweit oder dritt schlägeln sie die Schalen achtsam an.  Manchmal holen sie sich auch noch andere Schalen dazu. Die Kinder stellen sie sich auf oder neben den Körper und geben sich allein oder gegenseitig eine kleine Klangeinheit. Schön zu sehen ist dabei, wie ruhig sie sind. Hier lässt sich nonverbale Kommunikation, das Zurückziehen in die Ruhe, vor allen Dingen bei sehr jungen Kindern oder bei Kindern, deren Muttersprache nicht deutsch ist, beobachten. Der Blick geht ins Leere und sie tauchen einfach ab, obwohl noch mitunter 18 andere Kinder im Alter von 2-6 Jahren um sie herum spielen. Die Klang-Pausen können zwischen 2-10 Minuten andauern, bevor die Kinder wieder ins Spiel gehen.

Da lässt sich beobachten, dass sie achtsamer im Umgang miteinander sind. Die Lautstärke der Gruppe ist wesentlich geringer. Als Aufräumsignal oder als Signal zum Zuhören reicht der Impuls eines leisen Koshi-Klangspiels. Klangangebote werden von allen Kindern geliebt und eingefordert.

In Sitzkreisen, als Begrüßungsritual oder vor dem Mittagessen, auf dem Wickeltisch in der Bauecke…. überall lässt sich die Klangschale einbauen.

Aber auch zu experimentieren, ist erlaubt, wenn z.B. die Schale mit Wasser gefüllt, nicht nur bis zum „Springbrunnen“, sondern bis zum „Vulkan“ angeschlägelt wird. Wer will, darf sich einer „Gesichtsdusche“ unterziehen. Auch bei Bewegungsangeboten wird die Klangschale eingesetzt. Falls wir einen Gong einsetzen möchten, fragen wir die Kinder, ob sie das möchten. Hier sind die Empfindungen der Kinder sehr unterschiedlich.

Seit wir die Klangschalen kennen, können wir eine innere Gelassenheit verspüren. Wir reden als Erzieher viel weniger und es muss nicht immer alles zu 100 %  durchgeplant sein. Zu Hause sowie in der Kita steht in fast jedem Raum eine Klangschale. Manchmal haben wir schon früh morgens das Bedürfnis, sie anzuschlägeln. Die Klangschalen helfen uns, unsere innere Balance zu halten.

 

2 Gedanken zu „Klänge im Kita-Alltag

  1. Herzlichen Dank Ines und Nicole, für den schönen Beitrag.

    Ich habe einige Anregungen bekommen, die ich in unsere nächste Kinderklangreise mit einbauen werde und ich werde wohl dem nächst das Seminar „Klangschalen – Mit allen Sinnen spielen und lerne“ besuchen und mal schauen was ich noch alles lernen kann.

    Die Gesichtsdusche mag ich persönlich auch sehr gern.

    Herzliche Grüße Aloha und Namasté

    1. Hallo Marco,
      Schön, wenn dich unser Beitrag inspirieren konnte. Die Seminare dazu sind sehr wertvoll. Herzlich gerne darfst du uns demnächst auch in unserer Klang-Kita in Rheine besuchen. Liebe Grüße Nicole

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