Klangschalen bei Demenz und im Pflegebereich

© Rosemarie Bleil
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von Gastautorin Rosemarie Bleil

Frau M., 86 Jahre alt, Demenz Stadium 2, seit einigen Jahren im Pflegeheim, hatte diese Jahre nicht mehr gesprochen. Sie beobachtete nur die Welt um sich, war ängstlich, weinerlich und in sich gekehrt. Immer wieder wurde mit verschiedenen Methoden versucht, mit Frau M. in Kontakt zu treten, es gelang nicht. Als wir anfingen, sie mit der Klangschale zu begleiten, anfangs sanft Körper fern, dann immer mehr an ihren Körper durften, fing sie eines Tages an zu sprechen. Wir und die Angehörigen konnten es kaum glauben. Mittlerweile glänzen ihre Augen, wenn sie den ersten Ton der Klangschale hört, der Atem wird ruhig und es liegt ein Hauch des Urvertrauens in der Luft. Wir haben sie erreicht nonverbal durch Klang und sie genießt jede Minute.

Dies ist eines der vielen positiven Erlebnisse, die Anwender der Peter Hess®-Klangmethoden im Pflegebereich erfahren und fördern können. Die Peter Hess®-Klangmethoden finden immer mehr Einzug in Pflegeheime, ambulanten Dienste, Behindertenbereiche, Tagespflege, Hospize bis hin zur Intensivstation.

© Rosemarie Bleil
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Dazu wurden bereits viele Fachartikel von Kollegen und Kolleginnen veröffentlicht, in denen sie die Erfahrungen aus ihrem Arbeitsbereich weitergeben und darüber berichten, wie sie Klangschalen zur Prophylaxe einsetzen. Von der Pneumonie bis hin zur Obstipationsprophylaxe werden vorbeugende Maßnahmen nicht nur professionell durchgeführt, sondern sind zugleich noch Minuten der Entspannung für Bewohner und Mitarbeiter.

In der Betreuung wird ein Schwerpunkt auf die Erhaltung und Förderung aller Sinne gelegt, in Einzel- und Gruppenangeboten werden dazu beispielsweise Gleichgewichtsübungen, Koordinationsspiele oder Gruppendynamik fördernde Settings mit Klang geschaffen.

Einige Heime wurden von der Einführung bis zur Projektbegleitung mit Konzepten und Standards von professionellen Ausgebildeten der Peter Hess®-Klangmethoden im Demenz- und Pflegebereich begleitet und diese Methode wurde von jedem MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen) als positiv bewertet. Dies ist wichtig für die Einrichtungsleiter für die Öffentlichkeitsarbeit und als Alleinstellungsmerkmal, so wurden sogar einige Bewohner explizit wegen dieser Methode zum Einzug in die Einrichtung bewegt. Die Ergebnisse der 80 % positiven Feedbacks der Bewohner, Angehörigen und Mitarbeiter bestätigen diese wertvolle Methode zusätzlich, auch liegen Kennzahlen vor mit dem Nachweis, dass Medikamente reduziert werden können.

Dieses Wissen wird mittlerweile in vielen Senioreneinrichtungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz weitergegeben und somit mit dieser Methode ein Stück Qualität, Urvertrauen und Harmonie in den Alltag im Pflegebereich und der Demenzbegleitung gebracht.

Im Demenzbereich sind die Klangschalen so erfolgreich integriert, gekoppelt mit dem SMEI Konzept von Dr. Udo Baer (Institut für Gerontopsychiatrie ) und der integrativen Validation, dass in den nächsten Jahren eine wissenschaftliche Studie zu diesem Thema durchgeführt wird.

Mögliche Einsatzfelder / Ziele können z.B. sein:

  • Entspannung
  • Förderung der Körperwahrnehmung und der Sinne
  • Förderung der Gesundheit und Aktivierung der Selbstheilungskräfte
  • Nonverbale Kommunikation und Kommunikationsförderung
  • Alternative Prophylaxen-Angebote
  • Medikamentenreduzierung
  • Alternatives Angebot für Bewohner, Angehörige, Mitarbeiter und 
Interessenten
  • Soziale Betreuung
  • Einbringen in den § 87 b SGB XI mit Kurzaktivierung
  • Demenzprophylaxe und –Begleitung – Kommunikation ohne viel 
Worte
  • Palliativ-Begleitung
  • Schmerz-Begleitung
  • Qualitätssicherung – zusätzliches Angebot § 80 SGB XI

10 Gedanken zu „Klangschalen bei Demenz und im Pflegebereich

  1. Als Märchenerzählerin biete ich Klang und Märchen in „leeren“(ohne Bänke) Kirchen an – mit Klangschalen und erzählten Märchen. Es ist ein fantastisches beglückendes Erlebnis!

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