Autor Ulrich Krause erläutert die Entwicklung der Fantasie in Klangräumen.
Das Zitat „Fantasie Ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. Fantasie aber umfasst die ganze Welt.“ von Albert Einstein ist in einem Artikel enthalten „What Life Means to Einstein“, erschienen in The Saturday Evening Post, 26. Oktober 1929.
Einstein war durchaus ein Universalgenie, der sich neben den Wissenschaften auch mit der Philosophie, besonders Immanuel Kant, der Musik und den Künsten beschäftigte.
Wissen kann begrenzt sein, sowohl das Wissen einzelner Personen als auch das der Menschen insgesamt. Der Vorgang eines fortwährenden Hinzukommens von Wissen, das neu gefunden/entdeckt wurde, ändert daran nicht grundsätzlich etwas, solange nicht Wissen zu jedem Sachverhalt erreicht ist.
Im Zusammenhang mit dem Zitat möchte ich mich mit dem Phänomen der Fantasie auseinandersetzen, auch im Hinblick darauf, wie sich die Fantasie gerade mit Klang und besonders in Klangräumen entwickeln kann. Kinder leben häufig noch in einer Fantasiewelt. Ist uns Erwachsenen durch die reale rationale Welt diese Eigenschaft verlorengegangen?
Beginnen möchte ich heute mit der Malerei – Wie entsteht ein Bild. Das fertige Bild ist das Ergebnis der Fantasie, der Kreativität und Schaffenskraft eines Künstlers. Damit ist sein Prozess beendet und er hat keinen Einfluss auf den Betrachter, der sich sein eigenes Bild mittels seiner Fantasie und Vorstellungskraft entwickelt. Zwei Besucherinnen fragten einen mit mir befreundeten Künstler in einer Ausstellung zu einem seiner Bilder, ob er ihnen sagen könnte, was das Bild bedeute. Seine etwas gequälte Antwort war, dass sie doch selber in das Bild hineinschauen und sich ihren eigenen Kopf darüber machen sollten. Also keine reproduzierte Deutung, sondern die Aufforderung, die eigene Fantasie spielen zu lassen. Ich möchte Sie, liebe Leser, in diesen Prozess der Rezeption, der Aufnahme von Bildern durch den Betrachter einladen, eine ästhetische Kommunikation, die sich erst durch die Verschmelzung von Erwartungs-, Verständnis- und Assoziationen manifestiert. Das folgende von mir gemalte Bild, großformatig Acryl auf Leinwand, ist entstanden im Zusammenhang einer Kafka-Ausstellung, zu der ich einen Beitrag leisten sollte. Ausgangspunkt war die Novelle von Franz Kafka „Das Urteil“, Vater-Sohn-Konflikt mit Urteil und Vollstreckung. Nun galt es für mich, in diesem Bild das Wesentliche einzufangen aus der Perspektive mit den Empfindungen der Hauptfigur Georg.
Als Betrachter hat man nun die Möglichkeit, auf eine fantasievolle Entdeckungsreise zu gehen, entweder das Bild nur auf sich wirken zu lassen oder mit dem Hintergrundwissen etwas zu entschlüsseln.
Ein anderes Bild, das ich gemalt habe, großformatig Acryl auf Leinwand, hat den Titel „forma gioco“, was übersetzt so viel wie „Spielformen“ bedeutet. Es ist das fantasievolle Spiel mit geometrischen Formen, die in spielerischer Form eine figurale Darstellung assoziieren. Üben Sie sich in fantasievoller Weise und beobachten Sie Ihre Denk- und Vorstellungprozesse in der Betrachtung.
Diesen ersten Teil meiner Abhandlung über Fantasie im Zusammenhang mit dem Zitat von Albert Einstein habe ich gewählt, um Sie zu sensibilisieren, die eigene Fantasie zu entdecken, den Entdeckergeist als kreative Fähigkeit und Entfaltung zu spüren.
In den nächsten Blog Artikeln werde ich dann gezielt mit folgenden Inhalten speziell auf die Möglichkeiten der Entfaltung und Förderung der Fantasie in klanggestützten Bewusstseinsräumen eingehen:
- Fantasie fördern
- Fantasie umfasst die ganze Welt und ist grenzenlos
- Vorstellung und Imagination als Bewusstseinsinhalte
- Die Kraft der inneren Bilder
- Entspannungsverfahren
- Fantasiereisen und Meditation