von Gastautorin Bianka Petzelberger
Vor einigen Jahren bemerkte ich beim Yoga, wie die Beweglichkeit meiner linken Hüfte stetig abnahm. Hinzu kamen immer wieder mal Schmerzen beim Gehen. Der Orthopäde diagnostizierte eine Hüftdysplasie, also eine angeborene Fehlstellung der Hüfte. Für eine OP für ein neues Hüftgelenk war ich meinem Arzt noch zu jung. Ist doch nett, wenn man mit Ende 40 zu hören bekommt, dass es Sachen gibt, für die man noch zu jung ist. Jedenfalls bekam ich ein paar Anhaltspunkte, wann ich an eine OP denken sollte: Wenn ich nur noch mit Schmerzmitteln den Tag überstehen könnte und nachts vor Schmerzen nicht einschlafen bzw. wach würde. Ich würde mich schon melden, wenn es gar nicht mehr gehen würde.
So habe ich mich schlau gemacht, mit welchem Sport, welchen Übungen etc. ich die OP hinauszögern kann. In dieser Zeit habe ich mir eine Bolo-Beckenschale gegönnt, nachdem ich sie in der Rhön mal ausprobiert hatte. Sie hat mir sehr gut getan und ich habe sie im Laufe der Zeit immer öfter, später fast täglich abends auf die betroffene Hüfte gestellt. Ich hatte das Gefühl, die intensiven Schwingungen würden das Gelenk angenehm einhüllen und gleichzeitig die Schmerzen davon tragen. Als ob eine schmerzstillende Salbe direkt da, wo sie gebraucht wird, wirken würde. Eine wohltuende ausgleichende Entspannung konnte sich ausbreiten.
Bei Kontrolluntersuchungen fragten die Ärzte beim Blick auf das Röntgenbild immer, ob ich jede Nacht mit Schmerzen wach würde und wie viel Schmerzmittel ich denn so nehmen würde. Wenn ich beides verneinte, kam jedes Mal ein ungläubiger Blick und die Bemerkung, ich würde mich schon melden, wenn es nicht mehr gehen würde.
Im Sommer 2014 ging es dann wirklich nicht mehr. Ich konnte das Bein nicht mehr drehen. Ich nahm immer öfter Schmerzmittel. Wenn ich in die Stadt ging, überlegte ich mir vorher ganz genau, was ich zu erledigen hatte und wie ich das auf dem kürzesten Weg erledigen konnte. An Wandern, was ich früher viel gemacht habe, war überhaupt nicht mehr zu denken. Ich humpelte nur noch. Mit anderen Worten, meine Lebensqualität war sehr eingeschränkt.
Mitte August 2014 war es dann soweit. Ich bekam relativ kurzfristig einen Termin. Seit ich die Klangschalen kenne, nehme ich zumindest eine Universalschale immer mit, egal wo es hingeht. So auch jetzt ins Krankenhaus. Ich hatte Glück und kam morgens als Erste dran. Um 8.00 Uhr holte man mich in meinem Zimmer ab und um 10.00 Uhr habe ich bereits wieder im Aufwachraum gelegen. Gegen 10.30 Uhr war ich zurück auf meinem Zimmer und um 11.00 Uhr wieder so bei Bewusstsein, dass ich mir meine Universalschale nahm und sie neben meiner Hüfte auf das Bett stellte. Ich tönte die Schale in Richtung auf das Hüftgelenk sanft an, mit der Vorstellung, dass die Schwingungen Beruhigung und Heilung in das gerade eben verletzte Gewebe bringen mögen. Während ich die Schale antönte, konnte ich sehen, wie das Blut durch den Schlauch in die Drainage floss. Das erste Mal spielte ich die Schale ca. 5 Minuten, abends wiederholte ich das. So tönte ich jeden Tag mindestens 2x für 5 bis 10 Minuten die Universalschale neben dem Körper stehend an. Meine Drainage wurde am 3. Tag nach der OP gezogen. Bis dahin floss jedes Mal, wenn ich die Schale neben mir antönte, etwas Blut hinein. Während alle Patienten große Hämatome am operierten Bein hatten, teilweise bis in die Füße hinunter, war bei mir kein einziger blauer Fleck zu sehen. Ich würde sagen, ich habe das Blut durch die sanften Schwingungen mobil gehalten und es konnte dadurch abfließen. Ohne ein Hämatom war die Beweglichkeit schneller wieder da, auch wenn ich zu Beginn noch nicht voll belasten durfte und bestimmte Bewegungen zunächst mit dem Bein nicht machen durfte.
In die anschließende Reha begleitete die Schale mich natürlich auch. Aber ich habe sie während der ersten drei Monate nach der OP nie auf den operierten Bereich aufgestellt, sondern immer nur in der Umgebung angetönt. Drei Monate braucht die Gelenkkapsel, bis sie komplett verheilt ist. Diese Zeit habe ich mir auch gegeben. Wie hatte ein Arzt mir gesagt: „Seien Sie nicht eitel oder stolz in der Zeit. Ob sie jetzt eine Woche länge an Stützen laufen, interessiert in einem Jahr niemanden mehr“. Ich habe mich daran gehalten und freue mich heute immer noch jeden Tag darüber, schmerzfrei zu leben und mich bewegen zu können. Und mittlerweile stelle ich die Schalen auch wieder auf und genieße die wunderbaren entspannenden und wohltuenden Klänge auf allen Ebenen.
Zum Schluss möchte ich darauf hinweisen, dass dies meine ganz persönliche Erfahrung ist. Gerade Schmerzen sind eine ganz individuelle Wahrnehmung und sollten immer ernst genommen und fachkundig betreut werden, weshalb es für eine Klanganwendung, auch bei sich selbst, immer einer fachkundigen Klangmassage Ausbildung bedarf.
4 Gedanken zu „Klangmassage als Begleitung bei Hüftbeschwerden und Hüft-Operation“
Danke für den sehr interessanten Beitrag zum Thema hüftoperation. Wahrscheinlich ist es trotzdem immer noch am besten zum Arzt zu gehen und sich dort informieren zu lassen.
Schön dass der Beitrag für Sie interessant ist. Selbstverständlich ersetzt die Arbeit mit der Klangschale keine Beratung und Betreuung bei einem Arzt, das wird in dem Beitrag ja auch deutlich beschrieben. Die Klangmassage kann als komplementäre Methode jedoch wertvolle Begleitung sein und wird deshalb bei vielen Beschwerden erfolgreich eingesetzt. Wenn Sie mehr über die Wirkweise der Klangmassage erfahren möchten, lesen Sie z.B. den Beitrag: Warum wird eine Klangmassage als so wohltuend empfunden?
Hallo Bianka,
vielen Dank für Deine ausführliche Schilderung! Dein Bericht und Deine Erfahrung hat mir auch sehr gut gefallen :) Aber auch Dein Schlußwort ist prima!
Hallo,
es ist ein sehr anschaulicher Artikel, der mal wieder zeigt, dass Klangschalen eine echte Bereicherung sind. Danke dafür!