Interview mit Andreas Hüne, von Anna Avramidou
Herr Hüne wie sind Sie zum Klang gekommen?
Mein großes Erlebnis war beim ersten Kurs „Peter Hess-Klangmassage I“ im Jahr 2007. Als ich abends nach Hause kam, habe ich zwei Stunden in der Küche gesessen und nur vor mich hin gegrinst. Ich konnte nicht einmal was erzählen, weil ich so erfüllt war von den ganzen Erlebnissen. Ich habe dann auch gleich am nächsten Montag mit der Arbeit während meiner Ausbildung angefangen. Es kamen auch jede Woche gleich drei bis vier Leute, die nach Klang gefragt haben, sie haben quasi bei mir Schlange gestanden.
Ich hatte eigentlich gar keine Vorstellung von der Wirkung der Klänge, als eines Tages vor 20 Jahren ein Kollege, der bei der Lebenshilfe tätig war, plötzlich mit Klangschalen ankam. Ich fand es erst völlig fehl am Platz und überhaupt nicht gut. Jahre später, während meiner Ausbildung zum Mediator, lernte ich dann jemanden kennen, der in der Vorstellungsrunde erzählte, dass er Klangmassagen gebe. Da bin ich sofort drauf angesprungen und habe mir gedacht, dass ich das doch mal selber erleben möchte. Ich habe mir eine Klangmassage geben lassen, was ich als ausgesprochen angenehm empfand. Dann habe ich noch einen tollen Vortrag von Peter Hess gehört und so nahm das alles seinen Lauf.
Zehn Jahre zuvor hatte ich nichts von der Klangmassage gehalten – und dann hat sich so vieles verändert, dass ich jetzt unheimlich froh darüber bin, das mal selber ausprobiert zu haben. Es war wie ein Funken, der zu mir übergesprungen ist. Dieses Gefühl hat mich nicht wieder losgelassen, sondern ist immer mehr geworden, sodass ich es unbedingt weitergeben wollte. Wenn ich mit den Klienten gesprochen habe und die dann so begeistert waren, dann hat es mich natürlich immer mehr angespornt – so fing ich an, Schnupper-Workshops zu geben. Eines Tages bekam ich einen Anruf von einer Kosmetikschule, die jemanden suchte, der etwas mit Klang macht, so kam ich zu meinem ersten „Klangmassage-I-Kurs“. Die Leute wollten gerne auch die Fortsetzung bei mir machen, sodass ich nach einigen Hospitationen nun die Seminare „Klangmassage I und II“ anbieten kann.
Was empfinden Sie bei Klang oder wie würden Sie Klang beschreiben?
Ich habe dabei das Gefühl, ich tauche in eine andere Sphäre und es erweitert sich etwas in mir. Ich bekomme dabei eine Möglichkeit, mich selbst neu zu erleben, aber auch, mich auszudrücken in der Kommunikation mit Anderen. Ich habe dabei das Gefühl, als ob ich mit Klang mit den Menschen auf eine besondere Art und Weise kommunizieren kann, die ich immer gesucht habe. Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich in einen Raum komme, wo Klangschalen stehen. Denn wenn man einmal dieses Gefühl erlebt hat, das vergisst man nicht so schnell wieder. Dieses Gefühl hat mich nicht wieder losgelassen, sondern ist immer mehr geworden.
Was machen Sie hauptberuflich?
Ich bin ein gelernter Sozialpädagoge und arbeite viel mit Menschen, die psychische Probleme haben. Ich war selbst erstaunt, wie gut die Klangtherapie wirkt, sodass ich meinen Wissensstand erweitern wollte und dann die Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie gemacht habe. Ich habe jahrelang bei der Lebenshilfe und in der AIDS-Beratung im Bereich Betreuung und Sterbebegleitung gearbeitet und bin jetzt seit fünfzehn Jahren in der ambulanten Psychiatrie tätig. Die Klangarbeit macht insgesamt ungefähr ein Drittel meiner Tätigkeit aus.
Ein Gedanke zu „Interview mit Klangtherapeut Andreas Hüne“
Der Beitrag über Andreas Hüne macht deutlich, dass er mit großer Freude und ansteckender Begeisterung der Klangarbeit nachgeht. So kann er den Klang weiter in die Welt hinaustragen, damit soviele Menschen wie möglich, in den Genuss der sanften Töne und wohltuenden Schwingungen kommen.